Symptome

Sodbrennen, Kopfschmerzen und Müdigkeit

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Kopfschmerzen und Müdigkeit als Begleiterscheinungen von Sodbrennen können zahlreiche Ursachen haben. Die Kombination der Symptome ist klassisch. Im folgenden Text wird auf die möglichen Ursachen eingegangen und der Zusammenhang näher erklärt.


Sodbrennen, Kopfschmerzen und Müdigkeit: Wie hängt das zusammen?

Als Sodbrennen wird ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein bezeichnet, der häufig nach Mahlzeiten oder im Liegen auftritt. Kopfschmerzen und Müdigkeit sind Begleiterscheinungen, die je nach Krankheitsbild und Ursache mit auftreten können. Sodbrennen in der Nacht stört den Schlaf. Wiederholtes Aufwachen und unruhiger Schlaf können die Folge sein. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass Müdigkeit und Schlafmangel bei unter drei Stunden Nachtschlaf die Empfindlichkeit der Schleimhaut der Speiseröhre für Säure erhöht [1]. Dies wiederum verstärkt die Symptomatik des Sodbrennens. Ein Teufelskreis, der zwingend unterbrochen werden sollte.


Sodbrennen mit Kopfschmerzen und Müdigkeit können Anzeichen für einen Eisenmangel sein. Sind die Eisendepots im Körper aufgebraucht, wird das Eisen aus dem Blutfarbstoff Hämoglobin benötigt. Der Körper baut vermehrt Hämoglobin ab, das eine Blutarmut nach sich zieht. Durch den Mangel ist der Körper weniger leistungsfähig. Müdigkeit, Kopfschmerzen, erhöhte Kälteempfindlichkeit, Haarausfall, Sodbrennen und Appetitlosigkeit sind einige der Symptome, die auf Eisenmangel hindeuten [2].

Kopfschmerzen und Müdigkeit sind Nebenwirkungen von Medikamenten, die vom Arzt gegen Sodbrennen verschrieben werden. Protoneninhibitoren (PPI) hemmen die Produktion von Salzsäure in den Belegzellen der Magenschleimhaut. Da Sodbrennen häufig durch aufsteigende Magensäure verursacht wird, kann eine Hemmung der Produktion dieser Säure die Symptomatik verbessern.
Für die Aufnahme von Vitamin B12 aus der Nahrung ist Magensäure jedoch essenziell. Eine Unterproduktion an Magensäure, geschuldet beispielsweise durch PPI, hat einen Vitaminmangel als Folge. Vitamin B12 spielt eine wichtige Rolle im Nervensystem. Es ist beispielsweise an der Bildung von Botenstoffen beteiligt oder wird für die Energiebereitstellung benötigt. Ohne Vitamin B12 nimmt zudem die Produktion von DNA ab, die für die Neubildung von Zellen benötigt wird [3]. Es kommt zu einer geringeren Bildung an neuen Blutkörperchen, sodass eine Anämie entsteht. Müdigkeit und Kopfschmerzen können Symptome sein.
H2-Blocker hemmen ebenfalls die Produktion der Magensäure, indem sie die Andockstellen für den Botenstoff Histamin blockieren. Die Nebenwirkungen sind daheranalog zu denen der PPI.

Bei Sodbrennen, Müdigkeit und Kopfschmerzen sollte auch an eine Nahrungsmittelunverträglichkeit gedacht werden. Bei einer Fruchtzucker-Intoleranz (Fructose-Intoleranz) sind im Dünndarm zu wenige Transporter für Fructose vorhanden. Die Fructose verbleibt im Darm und wird dort von Bakterien umgewandelt. Die entstehenden Produkte wie Kohlenstoffdioxid und kurzkettige Fettsäuren verursachen die Beschwerden. Blähungen, Druckgefühl im Bauch und Übelkeit sowie Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen sind typische Symptome [4].

Bei einer Milchzucker-Intoleranz (Lactose-Intoleranz) besteht ein Mangel an Lactase, dem Enzym, das Lactose in Glucose und Galactose, zwei Zuckerarten, aufspaltet. Die Spaltprodukte können von der Darmschleimhaut aufgenommen und verstoffwechselt werden. Bei einem Mangel an Lactase verbleibt die Lactose im Darm und wird dort von Bakterien umgewandelt. Die Folgen und Symptome sind der Fructose-Intoleranz vergleichbar.

Die Symptome Sodbrennen, Müdigkeit und Kopfschmerzen können Hinweise für eine Erkrankung der Leber sein. Die Leber ist neben der Niere das wichtigste Organ für den Stoffwechsel. Erste Anzeichen einer Gefährdung der Gesundheit der Leber durch Schadstoffe wie Alkohol und Umweltgifte kann Sodbrennen sein. Auch eine Zunahme an Allergien, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwäche, Druckgefühl im rechten Oberbauch und Übelkeit können auf eine Lebererkrankung hindeuten [5].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Für einen ruhigeren Nachtschlaf wird empfohlen, drei Stunden vor dem Schlafengehen keine Mahlzeiten mehr zu sich zu nehmen. Außerdem sollte beim Schlafen das Kopfteil leicht erhöht werden [1]. Ein Eisenmangel kann durch eine einfache Blutuntersuchung diagnostiziert werden. Eisenhaltige Nahrungsmittel sind u. a. Eigelb, Hirse, Bohnen, Petersilie und Spinat. Gegebenenfalls ist nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Einnahme von Eisenpräparaten nötig.


Vitamin B12 kommt in Fleisch, Fisch und Eiern vor, jedoch nicht in Gemüse oder Obst. Die Gesamtmenge an Vitamin B12, die vom Körper gespeichert werden kann, ist sehr groß. Deshalb treten Symptome bei Mangel erst langfristig auf [3]. Einem Mangel kann durch ausgewogene Ernährung entgegengewirkt werden. Zudem sollte bei Auftreten der genannten Nebenwirkungen und bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten gegen Sodbrennen ein Arzt aufgesucht werden, um die Dosis gegebenenfalls anzupassen.

Bei Intoleranzen hilft oft nur ein Verzicht der Nahrungsmittel, welche die Symptomatik hervorrufen. Fructose befindet sich beispielsweise in Früchten und deren Säfte, in Honig und in Weizenprodukten. Lactose ist in der Milch von fast allen Säugetieren enthalten. Auch Saucen, Suppen und Salatdressings enthalten häufig Milchpulver. Durch die in Joghurt enthaltenen Bakterienstämme, die z. T. selbst Lactase produzieren, wird Joghurt oft gut vertragen.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Gelegentliches Sodbrennen ist unbedenklich. Besteht die Symptomatik längerfristig, greift die Magensäure die Schleimhaut in der Speiseröhre an. Entzündungen bis zur Umwandlung der Schleimhaut in der Speiseröhre und somit ein erhöhtes Krebsrisiko können die Folge sein.

Ein Mangel an Eisen oder Vitamin B12 sowie eine Anämie haben weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und sollten von einem Arzt behandelt werden. Bei regelmäßig wiederkehrenden Symptomen sollte daher ein Facharzt zurate gezogen werden.



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