Alternativmedizin
Schüßler-Salze gegen Sodbrennen + Reflux: Alle Infos
Sodbrennen und Reflux werden durch einen Rückfluss von Magensäure zurück in die Speiseröhre ausgelöst und äußern sich aufgrund der Schleimhautreizung durch brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen und Heiserkeit [1]. Neben einer Ernährungsumstellung und der Anwendung von Hausmitteln, können Schüßler-Salze bei gelegentlich auftretendem Sodbrennen als nebenwirkungsfreie Behandlungsmethode hilfreich sein. Diese Therapieform eignet sich optimal für Erwachsene und Kinder in der Selbstanwendung. Auch in der Prävention leisten Schüßler-Salze gute Dienste.
Tritt Sodbrennen aber mehrmals pro Woche und/oder über einen längeren Zeitraum auf, muss ein Mediziner abklären, ob eine schulmedizinische Behandlung erforderlich ist. In diesem Fall kann jedoch eine Begleittherapie mit Schüßler-Salzen sinnvoll sein.
Die Wahl des richtigen Präparates
Die Schüßler-Therapie ist eine sanfte, alternative Behandlungsmethode, deren Basis Mineralsalze sind, die auf natürliche Art und Weise im Körper vorkommen. Angenommen wird, dass ein Mineralstoffmangel in den Zellen diverse Erkrankungen auslösen kann. Schüßler-Salze werden homöopathisch verdünnt (= potenziert), um eine optimale Aufnahme im Körper über die Mundschleimhaut zu gewährleisten und folglich die vorliegenden Mängel auszugleichen [2][3].
Um das richtige Mittel zu finden, muss vor allem auf körperliche Symptome geachtet werden. Ein Mineralstoffmangel lässt sich oftmals mittels einer Antlitzdiagnose feststellen. Dabei wird das Erscheinungsbild der Haut, Haare und Nägel (z. B. Hautfarbe, Falten) betrachtet. Diese äußerlichen Merkmale, sogenannte Signaturen, weisen auf einen Mineralstoffmangel hin. Nach Ausgleich des Mangels verschwinden diese Signaturen wieder. Auch die Lust auf diverse Nahrungsmittel und die allgemeine Konstitution werden mit einbezogen [4].
Welche Schüßler-Salze eignen sich zur Behandlung?
Natrium chloratum, das Schüßler-Salz Nr. 8, ist in der Potenz D6 das Mittel der Wahl bei Sodbrennen, das mit sauren Schmerzen in der Speiseröhre (Schlundbrennen) einhergeht. Allgemein wirkt es bei sämtlichen Symptomen, die mit einem Brennen im Körper einhergehen. In der Antlitzanalyse können vergrößerte Hautporen, ein aufgedunsenes Gesicht, Schuppen, trockene Haustellen und vermehrte Schweißbildung auf einen Mangel an Natrium chloratum hinweisen [5] [6].
Die Nr. 9, Natrium phosphoricum, kommt in der Potenz D6 bei brennenden Schmerzen direkt im Magen und bei saurem Aufstoßen zum Einsatz. Seine Hauptaufgabe liegt in der Säureregulation des Körpers. Liegt ein Mangel an diesem Schüßler-Salz vor, so kann sich dies in der Antlitzanalyse durch Mischhaut, Mitesser, Akne, leicht fettende Haare und der Absonderung von fettigem Schweiß äußern [5].
Das „Salz der Schleimhäute“ ist Kalium chloratum Nr. 4 in der Potenz D6. Es kommt bei allen Entzündungsarten zum Einsatz und macht sich im Antlitz durch eine milchige Hautfarbe, Zungenbelag und zähen Speichel bemerkbar [6]. Gerne wird es in Kombination mit Natrium phosphoricum angewandt.
Das Schüßler-Salz Nr. 23, Natrium bicarbonicum, kann als Ergänzungssalz bei sämtlichen Formen der Refluxkrankheit hilfreich sein, da es zur Neutralisation überschüssiger Säuren beiträgt. Auch dieses Salz wird in der Regel in der Potenz D6 verabreicht [3].
Die Normaldosis für Erwachsene beträgt 1 bis 2 Tabletten bis zu 6 x täglich, im Akutfall kurzfristig sogar viertelstündlich. Die Kinderdosis bis zum 12. Lebensjahr beträgt 3 bis 4 x täglich 1 Tablette. Für Säuglinge und Kleinkinder lassen sich die Tabletten in etwas Wasser lösen und als Brei verabreichen. Bei chronischen Beschwerden kann die Anwendung längerfristig 2 bis 3 x täglich mit je einer Tablette erfolgen [2][4]
Was sollte bei der Anwendung beachtet werden?
Im Optimalfall werden Schüßler-Salze eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen eingenommen. Die Tabletten nacheinander langsam im Mund zergehen lassen, damit sie über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können. Die gleichzeitige Einnahme mit anderen Medikamenten oder auch ätherischen Ölen stellt kein Problem dar und beeinflusst die Wirkung der Schüßler-Salze in keinster Weise [3].
Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?
Bei der Behandlung mit Schüßler-Salzen sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, selbst dann nicht, wenn ein falsches Salz gewählt wurde. Werden mehr als 30 Tabletten pro Tag verzehrt, kann die enthaltene Laktose abführend wirken. Bei Milchzuckerunverträglichkeit sollte am besten auf die Globuli-Form der Schüßler-Salze zurückgegriffen werden [3]. Bei dauerhaftem Sodbrennen ohne Besserung ist unbedingt ein Arzt zu konsultieren. Auch in der Schwangerschaft, bei unerklärlichem Gewichtsverlust, eingeschränkter Nierenfunktion und starken Schmerzen ist der Arztbesuch unumgänglich.
Quellenangaben
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Fachkompendium Ernährungsmedizin: Fachkompendium Refluxkrankheit. GRIN Verlag, 1. Auflage, 2011, S. 3.
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Eva Marbach: Schüßler-Salze-Taschenapotheke. Eva Marbach Verlag, 2009, S. 8, S.13 ff.
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Günther H. Heepen: Schüßler-Salze. GU-Verlag, 7. Auflage, 2015.
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Trias Verlag, 1. Auflage, 2011, S. 27 ff.
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Thomas Feichtinger, Susana Niedan-Feichtinger: Antlitzanalyse in der Biochemie nach Dr. Schüßler. Haug Verlag, 4. Auflage, 2013, S. 61 ff, S. 81 ff.
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Eva Marbach: Schüßler-Salze Hausapotheke. Eva Marbach Verlag, 2009, S. 30 f., S. 42 f.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 04.09.2017 |
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