Sodbrennen und Schluckbeschwerden: Symptome (Diagnose)
Sodbrennen und Schluckbeschwerden sind häufige Symptome im Verdauungsapparat. Bis zu einem Viertel der Bevölkerung ist immer wieder davon betroffen. Sodbrennen und Schluckbeschwerden können gesundheitliche Auswirkungen haben, daher ist eine richtige Diagnostik sehr wichtig. In diesem Artikel werden die unterschiedlichen Symptome der jeweiligen Ursachen erläutert und Informationen zur Diagnosestellung gegeben.
Die Symptome einer GERD sind wiederkehrendes Sodbrennen. Aber auch Schluckbeschwerden sind in der Hälfte der Fälle vorhanden. Ebenso möglich sind Blähungen, Brennen im Magen, Übelkeit, Erbrechen, salziger Geschmack im Mund sowie nächtliche Schlafstörungen. Fließt die Säure weiter Richtung Rachen, können auch Husten, Heiserkeit und Zahnschmelzschäden der Fall sein. Nach fettreichen Mahlzeiten, einem Nickerchen nach dem Essen und späten Abendmahlzeiten verstärken sich oftmals die Beschwerden [1][2].
In den meisten Fällen sind die Symptome deutlich auf die Refluxkrankheit zurückzuführen. Daher wird in den meisten Fällen mit einer Therapie ohne genaue Ursachenforschung begonnen. Sind die Beschwerden sehr stark, kann mit Hilfe einer Magen- und Speiseröhrenspiegelung sowie Gewebeentnahme das Ausmaß der Entzündung erkannt werden.
Die Langzeit-pH-Metrie der Speiseröhre erfasst den Rückfluss von säurehaltigem Mageninhalt in die Speiseröhre. Dadurch ist ein direkter und mengenmäßiger Nachweis möglich. Dies wird mit einem dünnen Plastikschlauch, der durch das Nasenloch in die Speiseröhre eingeführt wird gemessen [3].
Das Ösophaguskarzinom ist ein Krebs der Speiseröhrenschleimhaut und trtt gehäuft zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf. Zu Beginn ist das Ösophaguskarzinom vom Patienten schwer erkennbar, da häufig bereits zwei Drittel der Öffnung der Speiseröhre durch den Krebs ausgefüllt sind, wenn die ersten Beschwerden eintreten. Zuerst kommt es bei festen Nahrungsbestandteilen zu Schluckbeschwerden, später sogar bei weichen Speisen und Flüssigkeiten. Häufig wird ein Druckgefühl hinter dem Brustbein und im Oberbauch beschrieben. Alarmzeichen ist das Erbrechen von Blut. Als weitere Symptome sind häufig Gewichtsverlust, Heiserkeit, fauliges Aufstoßen und Reizhusten vorhanden [4].
Die Diagnose des Ösophaguskarzinoms kann nur von einem Arzt gestellt werden. Die Bandbreite der Symptome kann sehr unterschiedlich sein und von keinen bis zu starken Beschwerden reichen. Wichtig ist die Diagnostik mittels Speiseröhrenspiegelung samt Gewebeentnahme. Die Röntgenaufnahme kann mittels Kontrastmittel erfolgen und stellt in gleicher Weise eine aussagekräftige Methode dar. Wird ein Speiseröhrenkarzinom diagnostiziert, beginnt die Suche nach Metastasen. Wichtig sind hier vor allem die Röntgenaufnahme des Brustkorbes und die Spiegelung der Lunge [4].
Stress und andere psychologisch relevante Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit. Die Refluxsymptome werden unter Stress verstärkt wahrgenommen. Häufig sind Symptome wie Sodbrennen, saures Aufstoßen und ein Unwohlsein in der Magengegend bei Patienten mit Angststörungen und/oder Depressionen vorhanden. Die Symptomatik verstärkt sich meist bei Einnehmen einer fettreichen Mahlzeit oder großen Portionen an sauren Lebensmittel [5].
Die Diagnose kann nur dann gestellt werden, wenn keine körperliche Störung vorliegt. Die Symptome können gegenüber gastroösophagealen Refluxkrankheit oder des Ösophaguskarzinoms sehr ähnlich sein, sodass eine Unterscheidung nur durch einen Arzt erfolgen kann.
Diagnose der sonstigen Ursachen
Schluckstörungen können ebenso durch gutartige Speiseröhrentumore verursacht werden. Diese zeigen dieselben Symptome wie ein Ösophaguskarzinom und können nur ärztlich diagnostiziert werden. Schluckbeschwerden können aber auch eine neurologische Ursache haben. An diese sollte man insbesondere dann denken, wenn die Beschwerden plötzlich auftauchen und zusätzlich Symptome wie Kopfschmerzen oder Schwindel bestehen. Eine Ösophagitis (Entzündung der Speiseröhre) kann ebenfalls Sodbrennen und Schluckbeschwerden verursachen und durch eine Spiegelung der Speiseröhre entdeckt werden.
Quellenangaben
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Joachim Erckenbrecht, Sven Jonas: Viszeralmedizin: Interdisziplinäres Facharztwissen Gastroenterologie und Viszeralchirurgie. Springer Verlag, 2015, S.192-193
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„Gastroösophageale Refluxkrankheit“, http://www.internist-franz.de/gastrooesophageale-refluxkrank.html, 22.03.16
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„24-Stunden-ph-Metrie“, https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/24-Stunden-pH-Metrie.103708.0.html, 22.03.16
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Susanne Andreae et. al.: Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen. Georg Thieme Verlag, 2008, S. 759
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Gabriele Moser: Psychosomatik in der Gastroenterologie und Hepatologie. Springer-Verlag, 2007, S. 102
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 14.06.2016 |
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