Sodbrennen und Übelkeit: Prävention
Leidet ein Patient unter einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein und gleichzeitig an Übelkeit, so kann das sehr viele Ursachen haben. Meist ist dafür die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) verantwortlich. Es können aber auch eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder magenreizende Medikamente diese Beschwerden verursachen. Ebenso können das Sodbrennen und die Übelkeit im Rahmen einer Schwangerschaft auftreten. Auch Stress kann ein Auslöser sein. Der folgende Text klärt auf, wie der Patient den Beschwerden bei den unterschiedlichen Ursachen vorbeugen kann.
Ist die gastroösophageale Refluxkrankheit die Ursache für das Sodbrennen und die Übelkeit, so liegt dies meist an einer Schwäche des Schließmuskels der Speiseröhre. Dadurch kann Säure vom Magen wieder zurückfließen. Um dem vorzubeugen, sollte die Säureproduktion nicht noch zusätzlich durch die Ernährung angeregt werden. Durch eine Änderung seiner Essgewohnheiten kann der Patient oft das Beschwerdebild positiv beeinflussen. Dazu gehört vor allem der Verzicht auf Alkohol, Kaffee und Nikotin. Auch sollten sehr süße oder sehr fette Speisen so gut wie möglich vermieden werden. Auch die Umstellung auf mehrere kleine Mahlzeiten anstelle einer großen Hauptmahlzeit hat sich sehr bewährt. Besonders das Abendessen sollte früh eingenommen werden und nicht zu schwer sein.
Es ist auch anzuraten, auf sehr intensive Gewürze wie Chili oder Knoblauch zu verzichten. Diese regen die Magensäureproduktion stark an und können das Sodbrennen verstärken. Auch kohlensäurehaltige Getränke sind bei entsprechender Empfindlichkeit zu meiden.
Stress ist ein weiterer wichtiger Auslöser für die Symptome. Ihn beruflich oder privat komplett zu vermeiden, ist fast nicht möglich; deshalb sollte ein guter Umgang mit Stressbelastungen erfolgen. Dazu können Entspannungsübungen wie Atemtherapie oder Yoga gehören.
Auch der Druck, der durch eine zu enge Hose oder einen zu engen Gürtel auf den Bauchraum ausgeübt wird, kann das Sodbrennen und die Übelkeit verursachen. Betroffene sollten auf lockere Kleidung achten, um ihre Beschwerden zu bessern [1].
Ist eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ursächlich für das Sodbrennen und die Übelkeit, kann das nicht immer völlig verhindert werden. Der Patient kann aber durch eine Umstellung seiner Lebensgewohnheiten viel zu einer Linderung der Symptome beitragen. Ist die Gastritis durch die Besiedelung des Magens mit Helicobacter pylori entstanden, so muss dieser Keim mit Medikamenten behandelt werden. Gleichzeitig kann der Betroffene aber durch den Verzicht auf Alkohol, Kaffee und Nikotin eine zusätzliche Reizung der Magenschleimhaut verhindern. Ebenso sollte Stress so gut wie möglich vermieden werden.
Ist die Gastritis durch die wiederholte Einnahme von Schmerzmitteln aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) entstanden, so sollten die Patienten mit dem Arzt besprechen, welche alternativen Medikamente eingenommen werden können. Zu den NSAR gehören beispielsweise Aspirin oder Ibuprofen. Die gleichzeitige Einnahme von Glukokortikoiden verstärkt diesen magensäureproduzierenden Effekt und sollte vermieden werden [2].
Medikamente reizen sehr oft die Magenschleimhaut und können so Sodbrennen und Übelkeit verursachen. Chemotherapeutika, die bei einer Krebsbehandlung eingesetzt werden, haben häufig diese Nebenwirkung [3]. Nimmt der Patient viele unterschiedliche Medikamente ein, so können diese als Wechselwirkung ebenfalls Übelkeit oder Sodbrennen auslösen. Dann sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob die Medikamente gewechselt werden können.
Betroffene sollten ebenfalls ein zu schnelles Absetzen beispielsweise des Antidepressivums Citalopram vermeiden, da dies ebenfalls Übelkeit verursachen kann [4].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Während einer Schwangerschaft können Sodbrennen und Übelkeit auftreten. Eine Prävention ist nicht immer möglich und muss individuell auf die Betroffene abgestimmt werden.
Auch Stress kann Übelkeit verursachen. Diesem kann mit unterschiedlichen Ansätzen vorgebeugt werden, wozu unter anderem Entspannungstechniken gehören können [5].
Selten kann die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) Sodbrennen und Übelkeit auslösen. In diesem Fall müssen die Blutzuckerwerte des Patienten ärztlich gut eingestellt und kontrolliert werden. Der Betroffene kann durch eine gesunde Lebensführung zu einer Linderung der Beschwerden beitragen [3].
Quellenangaben
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G. Herold et al.: Innere Medizin. Gerd Herold Verlag, 2015, S. 433 ff.
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H. Renz-Polster, S. Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. Elsevier Verlag, 2008, S. 573 ff., S. 575 ff.
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Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. De Gruyter Verlag, 2004, S. 1556, S. 760, S. 1692, S. 2006.
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„Citalopram“, http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Citalopram, 15.12.2016
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L. Bannasch, B. Junginger: Gesunde Psyche, Gesundes Immunsystem. Knaur MensSana Verlag, 2013, ebook ohne Seitenangabe.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 27.11.2017 |
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